BMW R 1200 RT

BMW

Erste Serie 2005–2009, Werkscode 0368/0430
R 1200 RT (K26)
Hersteller BMW
Produktionszeitraum 2005 bis 2013
Klasse Motorrad
Bauart Tourer
Motordaten
Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor
Hubraum (cm³) 1170
Leistung (kW/PS) 81/110 bei 7500 min−1
ab 2010: bei 7750 min−1
Drehmoment (N m) 115 bei 6000 min−1
ab 2010: 120 bei 6000 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 223
Getriebe 6 Gang
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen Doppelscheibenbremse Ø 320 mit 4-Kolben-Festsattel vorne (schwimmend gelagerte Bremsscheiben)
Radstand (mm) 1485
Sitzhöhe (cm) 82
Leergewicht (kg) 229 trocken
259 fahrfertig o. Koffer
282 fahrfertig m. Koffern
Vorgängermodell R 1150 RT
Nachfolgemodell R 1200 RT (K52)

Die BMW R 1200 RT (K26) ist ein Motorrad des Fahrzeugherstellers BMW. Der Tourer[1] wurde am 2. Dezember 2004 auf der Bologna Motorshow[2] präsentiert und wird seit dem Frühjahr 2005 als Nachfolger der R 1150 RT vertrieben. Wie alle Modelle der R-Reihe wird das Motorrad von einem Boxermotor angetrieben und im BMW-Werk Berlin in Spandau hergestellt. Als Behördenfahrzeug wird das Motorrad auch mit einem kleineren Motor als R 900 RT angeboten.

Polizeimotorrad BMW R 900 RT, Niedersachsen

Für das Modelljahr 2010 wurde der schon in der HP2 Sport eingesetzte Zylinderkopf mit zwei oben liegenden Nockenwellen und vier radial angeordneten Ventilen verbaut.[3] Des Weiteren wurden im Wesentlichen Verkleidung (nun mit elektrisch verstellbarem Windschild), Cockpit, Schaltereinheiten und Schalldämpfer (nun mit Auspuffklappe) verändert.[4][5][6] Ab dem Modelljahr 2012 wurde die Konstruktion der Vorderradgabel geändert.

Zweite Serie 2010–2013 (hier 2012)

Seit 2014 wird mit der Baureihe K52 von BMW unter der gleichen Verkaufsbezeichnung eine neukonstruierte Nachfolgerin angeboten.[7]

Technik

Der Zweizylindermotor erzeugt eine Nennleistung von 81 kW (110 PS). Das Motorrad beschleunigt in 3,9 Sekunden[8] von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h.[8] Der luft- und ölgekühlte Viertakt-Boxermotor hat einen Hubraum von 1170 cm3, bei einer Bohrung von 101 mm, einem Hub von 73 mm und einer Verdichtung von 12,0:1.

Das Fahrwerk besteht aus Vorder- und Heckrahmen mit mittragender Motor-Getriebe-Einheit. Die Fahrwerkseinstellung kann elektronisch über die Federvorspannung und Dämpfung in neun Stufen verändert werden. Das ab 2010 serienmäßige teilintegrale Antiblockiersystem steuert das Bremsverhalten in kritischen Situation.

Die zwei Seitenkoffer haben ein Stauvolumen von je 32 Litern. Fahrfertig und vollgetankt wiegt die R 1200 RT 259 kg. Die maximale Zuladung beträgt 236 kg. Der Kraftstofftank fasst 25 Liter, von dem ca. 4 Liter Reserve sind und ermöglicht bei einem Verbrauch von etwa 5 Litern pro 100 km eine maximale Reichweite von über 500 Kilometern. Je nach Fahrweise verbraucht die R 1200 RT zwischen 4,5 und 7,5 Litern auf 100 km. Der Hersteller empfiehlt Superplus/Super mit 98/95 Oktan zu tanken. Die Radaufhängung wurde vorne durch eine Telelever und hinten über eine zweigelenkige Paralever-Einarmschwinge realisiert.[9] Die Bereifung hat vorn die Maße 120/70 ZR 17 und hinten 180/55 ZR 17.

Der Tourer ist technisch weitgehend identisch mit dem Sporttourer R 1200 ST, jedoch serienmäßig mit einer Vollverkleidung und Koffern ausgestattet.

Motorräder mit vergleichbarer Charakteristik sind Ducati ST3, Honda ST1300 Pan European, Moto Guzzi Norge GT 8V, Triumph Sprint ST und Yamaha FJR1300.

Kritik

„Die neue RT ist in vielen Dingen eindeutig besser geworden als die alte. Der 1200er Boxer zeigt in jeder Lebenslage, dass er Kraft im Überfluss bereitstellen kann. Das Fahrwerk vermittelt eine agile Handlichkeit, wie man es eher von kleineren Maschinen her kennt. Der Komfort und die optionalen Ausstattungsmöglichkeiten lassen kaum Wünsche offen. Mit reichhaltiger Ausstattung, ausreichendem Sitzplatz und genügend Zulademöglichkeiten behauptet die neue RT eindrucksvoll ihren Platz in der Reihe der Luxustourer.“

Ralf Kistner: Bike and Media[10]

Literatur

  • Matthew Coombs (übertragen und bearbeitet von Udo Stünkel): Wartung und Reparatur BMW R 1200 GS / RT / ST / S / R – HC Vierventil-Boxer. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7688-5309-5. 
  • Jan Leek: BMW: Motorräder seit 1945. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03475-4, Seite 98. (Reihe Typenkompass)
Commons: BMW R1200RT – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Produktseite von BMW
  • Der Weltenbrummer. In: Spiegel Online. 10. Dezember 2004.
  • Fahrbericht. In: ADACmotorradwelt. Ausgabe 4/2005.
  • Ulf Böhringer: Vollreife. In: Töff Magazin. 26. Mai 2010.

Einzelnachweise

  1. Thilo Kozik: Toller Tourer mit Schönheitsfehlern. In: Süddeutsche Zeitung. 1. April 2014, abgerufen am 11. Oktober 2014. 
  2. BMW R1200RT Motorcycle. In: webBikeWorld. Abgerufen am 11. Oktober 2014 (englisch). 
  3. Gert Thöle: Top-Test BMW R 1200 RT – alt gegen neu – Der Touren-Boxer im Vergleich zum Vorgängermodell. MOTORRAD, 4. März 2010, abgerufen am 29. Februar 2024. 
  4. Pressemappe BMW Motorrad – Die neue BMW R 1200 RT. BMW Group, 5. November 2009, abgerufen am 29. Februar 2024. 
  5. Christoph „K.OT“ Lentsch: BMW R 1200 RT 2010 – Modernisierter Touren-Boxer mit 120 Nm Drehmoment und Teilintegral ABS serienmäßig. 1000PS, 11. November 2009, abgerufen am 29. Februar 2024. 
  6. Thomas Schmieder: Fahrbericht des BMW-Tourers – Die BMW R 1200 RT im Test. MOTORRAD, 18. Februar 2010, abgerufen am 29. Februar 2024. 
  7. Ulf Böhringer: Fürs Reisen und Rasen. In: Handelsblatt. 26. Mai 2014, abgerufen am 11. Oktober 2014. 
  8. a b Gert Thöle: Der Touren-Boxer im Vergleich zum Vorgängermodell. In: Motorradfahrer. Nr. 06, 2010, ISSN 0935-7645 (motorradonline.de). 
  9. Jörg Wissmann: Originals vom 26. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bikerszene.de. In: bikerszene.
  10. Ralf Kistner: Fahrbericht. In: Bike and Media. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Mai 2013; abgerufen am 26. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bikeandmedia.de 
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1955–1969

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1969–1973

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„Strich-Sechser“
1973–1976

R 60/6R 75/6R 90/6R 90 S

„Strich-Siebener“
1976–1985

R 60/7R 75/7R 80/7R 100/7R 100 SR 100 RSR 100 RTR 100 CS

„Kleine“ Zweiventil-Boxer
1978–1985

R 45R 65R 65 SR 65 GS

Zweiventil-Boxer
1980–1997
Vierventil-Boxer (1. Generation)
1993–2006

R 850 GSR 850 RTR 850 R / R ComfortR 850 CR 1100 RR 1100 RSR 1100 SR 1100 GSR 1100 RTR 1150 RTR 1150 RR 1150 R RocksterR 1150 RSR 1150 GSR 1150 GS AdventureR 1200 CR 1200 CL

Vierventil-Boxer (2. Generation)
2004–2013

R 1200 SR 1200 STR 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 R • R 1200 RT

Vierventil-Boxer (R nineT)
2014-2023

R nineTR nineT PureR nineT ScramblerR nineT RacerR nineT Urban G/S

Wasser-Boxer (1. Generation)
2013–2019

R 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 RTR 1200 R

F- und G-Baureihe
seit 1993
K-Baureihe (Reihenmotor)
seit 1983
Dreizylinder

K 75K 75 CK 75 SK 75 RT

Vierzylinder

K 100K 100 RSK 100 RTK 100 LT • K 1 • K 1100 LTK 1100 RSK 1200 GTK 1200 LTK 1200 RK 1200 R SportK 1200 RSK 1300 GTK 1300 SK 1300 R

HP-Baureihe

HP4HP2 EnduroHP2 SportHP2 Megamoto

Roller

R 10 (Prototyp)C1 125C1 200C 600 SportC 650 GTC Evolution